Manchmal hilft nur Hoffen, dass der Vorschlag des Bundesfinanzministers zur Gewerbesteuer umgesetzt wird. Dies würde Bauherren und Immobilienkäufern helfen, die aufgrund hoher Zinsen und Baupreise ihren Haustraum nicht finanzieren können.

Steuern in Höhe von bis zu 32.500 Euro könnten wegfallen, was jedoch oft nicht ausreicht, um einen Immobilienkauf zu ermöglichen. Potentielle Käufer können auch auf niedrigere Preise hoffen, da die Nachfrage aufgrund hoher Baukreditzinsen bereits gesunken ist. Es ist jedoch unklar, ob die Preise weiter fallen oder wieder steigen werden. Wer nicht nur hoffen möchte, muss andere Maßnahmen ergreifen, wie die Wahl einer günstigeren Bank oder Tilgung mit längerer Laufzeit. Zudem sollten staatliche Förderprogramme genutzt werden. Wenn all das nicht ausreicht, müssen Abstriche am Haus selbst gemacht werden, um den Preis zu senken. Hier sind einige Tipps, wie das am besten gelingt.

Der Wohnort
Die größte Einsparmöglichkeit beim Hauskauf liegt in der Wahl des Wohnorts. In Großstädten wie München sind die Quadratmeterpreise sehr hoch, während sie auf dem Land deutlich günstiger sind. Auch im preisgünstigeren Umland der Großstädte lassen sich Immobilien zu niedrigeren Preisen finden. Zum Beispiel kostet eine Immobilie in Frankfurt rund 6400 Euro pro Quadratmeter, während sie im benachbarten Hochtaunuskreis nur 5000 Euro pro Quadratmeter kostet. Durch die Wahl des Wohnorts lassen sich so zwischen 150.000 und 360.000 Euro sparen. Allerdings müssen Pendelkosten bei einem Umzug ins Umland berücksichtigt werden.

Eine weitere Möglichkeit, Kosten zu sparen, ist der Erwerb eines Grundstücks mit Erbrecht, bei dem keine große Kaufsumme am Anfang gezahlt werden muss, sondern ein jährlicher Zins. Allerdings ist das Erbbaurecht über mehrere Jahrzehnte betrachtet teurer.

Das Grundstück
Kosten sparen beim Grundstück: Eine Möglichkeit, Geld zu sparen, ist die Reduzierung der Grundstücksfläche. Laut Empirica Regio können in der Umgebung von Frankfurt pro Quadratmeter Einsparungen von 200 bis 600 Euro erzielt werden. Eine Reduzierung um beispielsweise 50 Quadratmeter macht sich kaum bemerkbar, spart jedoch bis zu 30.000 Euro. Zudem verringert sich der Aufwand für die Gartenanlage und es fällt weniger Arbeit an.

Die Wohnfläche
Kosten sparen durch geringere Wohnfläche: In Frankfurt können durchschnittlich 60.000 Euro eingespart werden, wenn man zehn Quadratmeter weniger Wohnfläche hat. Im Umland sind Einsparungen von 40.000 bis 50.000 Euro möglich. Eine kleinere Wohnfläche bedeutet weniger Baumaterial und möglicherweise ein kleineres Grundstück. Nach dem Einzug können auch die Energie- und Unterhaltungskosten reduziert werden.
Optimierung des Grundrisses für Platzersparnis: Beengtes Wohnen ist nicht notwendig, um Platz zu sparen. Eine Möglichkeit ist die Optimierung des Grundrisses. Zum Beispiel kann ein zusätzliches Geschoss hinzugefügt werden, selbst wenn die Wohnfläche gleich bleibt. Dadurch werden die Bodenplatte und das Dach kleiner. Durch die Anordnung der Bäder übereinander werden weniger Leitungen benötigt. Durch eine optimale Raumplanung mit mehr quadratischen Räumen wird nicht nur die optische Größe erhöht, sondern auch das Risiko von ungenutzten Nischen minimiert. Darüber hinaus ermöglicht eine solche Planung eine kostengünstigere Verlegung von Bodenbelägen, da weniger Verschnitt entsteht. Um den Platzbedarf an anderer Stelle zu reduzieren, empfiehlt es sich, Flure und Treppenbereiche klein zu halten und sie effektiv zu nutzen, beispielsweise durch den Einbau von Schränken. Ein weiterer finanzieller Vorteil ergibt sich, wenn Küche, Wohn- und Esszimmer nicht separat, sondern in einem großen Raum untergebracht werden – hier lassen sich mehr als zehntausend Euro einsparen.

Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung 09.07.2023

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