In den Großstädten wird die Suche nach Mietwohnungen zunehmend schwieriger. Im zweiten Quartal 2024 gab es in den sieben größten deutschen Städten 27 Prozent weniger Mietangebote im Vergleich zu Anfang 2022, wobei sich die Zahl der Inserate in Leipzig sogar halbiert hat. Bundesweit sind die Angebote um 18 Prozent gesunken, während die Nachfrage hoch bleibt, wie der IWWohn-Index zeigt. Wer hingegen eine Wohnung kaufen möchte, hat bessere Chancen: Die Zahl der zum Verkauf stehenden Eigentumswohnungen ist seit Anfang 2022 um zwei Drittel gestiegen, und bei Einfamilienhäusern hat sich das Angebot sogar verdoppelt. Trotz des gestiegenen Angebots bleibt die Nachfrage jedoch verhalten.

Nebenkosten steigen
69 Prozent der privaten Vermieter planen in diesem Jahr Nachzahlungen von ihren Mietern. Die Mehrheit (53 Prozent) bleibt dabei unter 500 Euro, während 12 Prozent mehr als 500 Euro und 4 Prozent sogar über 1.000 Euro verlangen. Gleichzeitig werden 31 Prozent der Vermieter zu viel gezahlte Betriebskosten erstatten. Jeder zweite private Vermieter empfiehlt künftig eine höhere Nebenkostenpauschale, wobei 19 Prozent die Vorauszahlungen um 20 Prozent oder mehr erhöhen wollen. Rund ein Drittel (35 Prozent) plant moderate Anpassungen von zehn Prozent, während fast die Hälfte (47 Prozent) keine Erhöhung vornimmt.

Der Wunsch nach Wohneigentum steigt
In Deutschland besteht ein großer Wunsch nach Wohneigentum, da es Selbstbestimmung und Entfaltungsmöglichkeiten bietet. Dennoch ist die Realität ernüchternd: Mit einer Wohneigentumsquote von nur 46,7 Prozent im Jahr 2022 belegt Deutschland den vorletzten Platz in der EU. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft können sich immer weniger Menschen eine eigene Immobilie leisten. Der Anteil der von Eigentümern bewohnten Wohnungen lag 2022 bei 44 Prozent, was einen Rückgang im Vergleich zu 2011 darstellt. Besonders stark ist der Rückgang in Bremen und Schleswig-Holstein.

Rückgang von Baugenehmigungen
Die Baugenehmigungen in Deutschland sind in den ersten drei Quartalen 2024 stark zurückgegangen. Im Juli 2024 wurden nur 17.000 neue Wohnungen genehmigt, was einem Rückgang von 19,2 Prozent oder 4.000 Genehmigungen im Vergleich zum Juli 2023 entspricht. Im Vergleich zu Juli 2022 sank die Zahl sogar um 44,6 Prozent (13.700 Wohnungen). Von Januar bis Juli 2024 wurden insgesamt 123.600 Wohnungen genehmigt, was einem Rückgang von 20,8 Prozent oder 32.500 Wohnungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Diese Zahlen umfassen sowohl neue Wohn- und Nichtwohngebäude als auch neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden.

 

Quelle: Nachrichten aus der Immobilienwirtschaft | Ausgabe 33 | Winter 2024

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